Wendelgard - Mittelalterliches Musikschauspiel

 Das mittelalterliche Musikschauspiel hält sich streng an die Sage der Wendelgard von Halten aus dem 13. Jahrhundert. Diese liefert zwar sehr konkrete Inhalte, ist jedoch vom Umfang her auf ein paar wesentliche Teile beschränkt. Deshalb ist es Aufgabe dieses Schauspiels, der Charaktere der Wendelgard ein Profil zu geben, sie mit Leben zu erfüllen und ihre Entwicklung nachzuvollziehen. Die Figur lebt in dem Spagat, auf der einen Seite durch Adel und Reichtum privilegiert zu sein, wird jedoch auf der andern Seite durch extreme körperliche Missbildung komplett ausgegrenzt, worunter sie stark leidet.

 

Das Musikschauspiel enthält 18 Lieder mit neuen Liedtexten. Das Programmheft gibt einen Überblick über die einzelnen Songs mit dem entsprechenden Handlungsfaden. 

 Das mittelalterliche Musikschauspiel hält sich streng an die Sage der Wendelgard von Halten aus dem 13. Jahrhundert. Diese liefert zwar sehr konkrete Inhalte, ist jedoch vom Umfang her auf ein paar wesentliche Teile beschränkt. Deshalb ist es Aufgabe dieses Schauspiels, der Charaktere der Wendelgard ein Profil zu geben, sie mit Leben zu erfüllen und ihre Entwicklung nachzuvollziehen. Die Figur lebt in dem Spagat, auf der einen Seite durch Adel und Reichtum privilegiert zu sein, wird jedoch auf der andern Seite durch extreme körperliche Missbildung komplett ausgegrenzt, worunter sie stark leidet.

 


 Das mittelalterliche Musikschauspiel hält sich streng an die Sage der Wendelgard von Halten aus dem 13. Jahrhundert. Diese liefert zwar sehr konkrete Inhalte, ist jedoch vom Umfang her auf ein paar wesentliche Teile beschränkt. Deshalb ist es Aufgabe dieses Schauspiels, der Charaktere der Wendelgard ein Profil zu geben, sie mit Leben zu erfüllen und ihre Entwicklung nachzuvollziehen. Die Figur lebt in dem Spagat, auf der einen Seite durch Adel und Reichtum privilegiert zu sein, wird jedoch auf der andern Seite durch extreme körperliche Missbildung komplett ausgegrenzt, worunter sie stark leidet.

 

 Das mittelalterliche Musikschauspiel hält sich streng an die Sage der Wendelgard von Halten aus dem 13. Jahrhundert. Diese liefert zwar sehr konkrete Inhalte, ist jedoch vom Umfang her auf ein paar wesentliche Teile beschränkt. Deshalb ist es Aufgabe dieses Schauspiels, der Charaktere der Wendelgard ein Profil zu geben, sie mit Leben zu erfüllen und ihre Entwicklung nachzuvollziehen. Die Figur lebt in dem Spagat, auf der einen Seite durch Adel und Reichtum privilegiert zu sein, wird jedoch auf der andern Seite durch extreme körperliche Missbildung komplett ausgegrenzt, worunter sie stark leidet.

 

Die Sage

Wendelgard von Halten wurde reich und adelig geboren. Sie war die Einzige und Letzte ihres Geschlechts und daher Erbin des Weinguts Haltnau. Ihre Körperbildung und äußere Erscheinung stand im krassen Gegensatz zu ihrem Geburtsstand. Sie war bucklig und hatte anstelle des Mundes eine Art Schweinsrüssel. Die Arme waren derart deformiert, dass sie mit den Händen keinen Löffel halten konnte. Insgesamt betrachtet war sich extrem missgebildet. Obwohl sie sehr gütig war, wurde das hässliche Burgfräulein“ mit zunehmendem Alter von allen Leuten gemieden.

Aus diesem Grund fanden sich weder Freunde noch Verehrer ein, die um ihre Gunst warben oder mit ihr zusammen sein wollten. Sie bedauerte das sehr und litt unter den Zurückweisungen.

Da sie nicht in der Lage war einen Löffel zu halten, musste sie ihr Essen aus einem silbernen Trog zu sich nehmen. Niemand wollte mit ihr am Tisch sitzen. Selbst das Dienstpersonal weigerte sich mit ihr zu speisen. Diese Art des Ausgegrenzt-Seins erzeugte bei ihr mit zunehmendem Alter die Furcht man wolle sie vergiften.

Da sie dennoch nicht auf die Gesellschaft anderer Menschen verzichten wollte, überlegte sie sich einen Plan. Sie bot den Ratsherren von Meersburg an, dass sie sich im dortigen Spital verpfründen will, d.h. gegen eine entsprechende finanzielle Leistung dort auf Lebzeiten wohnen kann. Als weitere Bedingung verlangte sie, dass täglich zwei Ratsherren mit ihr speisen und zusätzlich sonntags ein Ratsherrn mit ihr eine Ausfahrt in einer zweisitzigen Kutsche machen soll. Der Besuch soll mit einem Abschiedskuss beendet werden. Dies lehnten die Meersburger zwar nicht ab, denn der Anreiz auf das Rebgut war zu groß. Sie überlegten jedoch zu lange, wohl aus dem Grund, weil sie zum damaligen Zeitpunkt über kein entsprechendes Spital verfügten.

Die Adlige war sehr betrübt, ließ sich aber nicht so schnell entmutigen. Sie unterbreitete den gleichen Vorschlag dem Konstanzer Stadtrat. Nach kurzem Abwägen stimmte dieser zu. Wendelgard bekam einen Platz im Spital zum Heiligen Geist auf der Marktstätte in Konstanz.

Die Ratsherren erfüllten den “Wendelgard-Dienst“ und sprachen dabei vor dem Essen ein heimliches Tischgebet:

Zum Wohl der Stadt trotz Rüssel,
Fress‘ ich aus dieser Schüssel.
Die Wendelgard gleicht zwar dem Schwein,
Doch stärk‘ ich mich am Haltnauwein.

 Die Weingutbesitzerin schien sich in Konstanz sehr wohl gefühlt zu haben. Sie lebte gern und wurde über 90 Jahre alt. Wie abgesprochen, erhielt Konstanz nach ihrem Tod ihr gesamtes Eigentum mit den Weinbergen. Seit dem Jahr 1272 ist daher das Rebgut Haltnau im Eigentum der Spitalstiftung Konstanz.

Idee, Libretto und Inszenierung: Dr. Rudolf Volz
Musik: Mittelalterlich, traditionell

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